Danke!

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir und uns in den letzten Wochen öffentlich und auch im Privaten viel Kraft durch ihren Zuspruch gegeben haben. Hunderte Emails und sms-Nachrichten haben mich erreicht und ich schaffen es gerade nicht, auf alle zu antworten.

Es gibt die vielen Wortmeldungen, die sich in die öffentlichen Debatten einmischen und Position beziehen. Ich bin beeindruckt von den vielen kleinen und großen Protestaktionen die in den letzten Wochen organisiert wurden. Insbesondere freut mich, dass es dabei nicht (nur) um meine Person und die Personalentscheidungen geht, sondern übergreifende und politische Fragen adressiert werden.

Daneben  gibt es die unzählichen Nachrichten und Anrufe von Freund/innen und Kolleg/innen, die ganz unabhängig von ihren Einstellungen und Ansichten zu den Ereignissen, vor allem über die Formen des Umgangs in den letzten Wochen erschrocken sind und mir ihr Mitgefühl zeigen. Es gibt die Eltern aus der Schule der Kinder und die Bekannten, die einfach nur ihre Hilfe anbieten, weil sie sehen, dass wir einen stressigen Alltag durchleben. Es gibt die vielen Unbekannten, die über die Presse von den Ereignissen erfahren haben und ihre Empörung auf diesem Wege zum Ausdruck bringen. Besonders berührt haben mich die Mails von Menschen , die eine andere DDR erlebt haben und mir von den Repressionen gegen ihre Familie berichtet haben und mir trotzdem alles Gute wünschen und viel Kraft, weil sie sich ihr Grundgefühl gegen Ungerechtgkeiten bewahrt haben.

In Wochen in denen die eigene Stimmung von den neuesten Veröffentlichungen und Politmauschelein bestimmt scheint, tut es gut, die vielen menschlichen Regungen zu spüren.  Dafür vielen, vielen Dank auf diesem Wege.

6 Gedanken zu „Danke!“

  1. Vielen Dank für Ihre Arbeit! Dank auch an die Leute, die mehrere öffentliche Diskussionen mit/über Sie aufgezeichnet haben. Ich fand das war eine sehr gute Ergänzung zu den Artikeln in der Presse.

  2. Der Umgang mit Geschichte war schon immer ein schwieriges Terrain, nicht zuletzt gerade in diesem Land. Der Umgang mit sich selbst ist oft viel schwieriger. Das wird gern von all denen ignoriert, die sich als diejenigen gerieren, die einem ständig sagen müssen und sich dazu berufen fühlen, wie man das am besten bewerkstelligt.
    Es gab vor etlichen Jahren den „Fall“ Marquardt, wo eine engagierte Linke deshalb geschasst wurde, weil sie als Jugendliche eine absolut übliche Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hatte, weil deren Eltern Kontaktpersonen in Form der Bereitstellung ihrer Wohnung als konspirativen Treffpunkt von Mitarbeitern des MfS gewesen waren. Schon damals waren die negativen Reaktionen absolut unangemessen und auch in Ihrem Fall sind sie es wieder.
    Ein Land, dass keine Skrupel kannte, unhinterfragt gestandene Vertreter des Nazi-Regimes in Schlüsselpositionen (ich erinnere hier nur an Gehlen oder Filbinger) zu hieven, produziert sich in Richtung Osten immer wieder als „moralische Instanz“. Dabei bewusst negierend, dass sich – vor allem junge – Menschen stets weiterentwickeln. Geboren aus Erfahrungen und Begegnungen, die Leben und Werdegang beeinflussen. Auch, wenn ich den – sicher nicht leichten – Entschluss vom Rücktritt respektiere, so empfinde ich ihn historisch und sachlich als falsch. Er gibt all jenen Genugtuung, die nicht vorurteilsfrei denken.
    Ich habe in den letzten Wochen oft über meine eigene Biografie nachgedacht. Dabei ist mir wieder eines ins Bewusstsein gerückt. Die damaligen ostdeutschen Residenten sind ebenso „Produkte“ ihres persönlichen Umfeldes gewesen, wie es oft die Kinder der Vertreter der Staatsmacht waren. Umgang formt eben auch den Menschen. Und das nicht in unerheblichem Maße. Dass man Teil der DDR war, hieß noch lange nicht, dass man sich allen Erscheinungen gegenüber unkritisch verhielt. Auch nicht in staatstragenden Bevölkerungsschichten. Oft hatten diese Menschen einfach auch nur andere Vorstellungen, was und wie dieses zum Besseren gewandelt werden sollte. Ich selbst habe diese Frage erst mit einem relativ späten Eintritt (altersmäßig) in die SED so beantwortet, dass es einfach ist, von Außen zu meckern, statt von Innen mitzugestalten. Noch vor dem Mauerfall beantwortete ich die Frage für mich persönlich ganz entgegengesetzt und trat aus der SED aus. Mit anderen Worten: Heute ist oft leicht reden, aber in der konkreten Situation selbst gesteckt zu haben, das ist viel schwieriger und die damit verbundenen Fragen richtig zu beantworten noch viel mehr.
    Ich finde es daher a) nicht richtig, dass der Rückzug als Staatssekretär erfolgte und b) wiederum sehr richtig, dass sich Andrej Holm gegen die Entlassung der HU arbeitsrechtlich zur Wehr setzen will.
    Es mag im Interesse der Koalition sein, sich zu „ergeben“. Im Interesse von Sache und Menschen ist es in meinen Augen nicht. Denn die Fragen, die damit zusammenhängen, werden erneut aufgeschoben, statt sie endlich in offener Diskussion standhaft zu debattieren. In meinen Augen ist damit eine weitere Chance vertan. Aber ich sagte ja: schwieriges Terrain! Deswegen hier an dieser Stelle trotzdem mein persönlicher Respekt für Ihre Entscheidungen.

    1. Da kann ich Ihnen nur beipflichten, die ganze Kampagne gegen Holm war ohnehin nichts anderes als eine Inszenierung von Heuchlern, dazu gibt es auch mehrere Belege:

      1. Andrej Holm hat sich seit 2007 zu seiner Vergangenheit bekannt und sie richtigerweise als Fehler bezeichnet, man kann über Google sich informieren und alle im Senat wussten es, als sie Holms Ernennung zugestimmt haben, auch der saubere Herr Michael Müller und die aalglatte Grüne Ramona Pop.

      2. Mitglieder der CDU und der FDP, deren Parteien Altnazis ohne Wenn und Aber in Positionen geholt haben, (wie Sie richtig erwähnten) haben nichts zu der Debatte beizutragen (und jene aus der SPD, die das nie kritisiert haben, auch nicht). Von der Verwicklung des Deutschen Verfassungsschutzes im NSU Terror mal ganz zu schweigen, die mehr als zwielichtige Verwicklung des damaligen Innenministers und jetzigen MInisterpräsidenten von Hessen, Volker Bouffier, im Mord an Halit Yozgat braucht man wohl nicht mehr zu erwähnen, das dürfte jedem bekannt sein!

      3. Einer der wesentlichen Bauherren von Luxuswohnungen der East Side Gallery Maik Uwe Hinkel, für dessen Bauten Teile der Berliner Mauer gegen Widerstände aus der Bevölkerung entfernt wurden, arbeitete seit 1982 als IM der Stasi. Hat das irgendjemand aus den Parteien jemals kritisiert? Wenn ein Immobilienhai mit klarer Stasi-Vergangenheit dick Kasse machen kann (und Uwe HInkel war zu dieser Zeit kein Jugendlicher mit grade mal 18 Jahren, sondern erwachsen und mehr als sieben Jahre im Dienste der Stasi), während ein Gentrifizierungskritiker, der ein paar Monate seiner Jugend einer Fehler begangen hat und dies heute bereut, zurück treten muss, geht es in Wirklichkeit um etwas anderes.

      4.Die Humboldt-Uni wusste zumindest nachdem HOlm seine Stasivergangenheit öffentlich gemacht hat, auch davon! Das (angeblich!!!!!!!!!!) falsche ANkreuzen hat sie fast 10 Jahre nicht gestört, nur jetzt auf einmal! Will die Präsidentin SAbine Kunst uns weismachen, man hätte seinerzeit nicht in seine Bewerbungsunterlagen geschaut und das Kreuzchen nicht gesehn? Für wie dumm hält man uns eigentlich?

      1. Leider kann ich die Richtigkeit Deiner Behauptungen nicht feststellen. Die größten Mietpreistreiber sitzen bei der SPD und kassieren prächitg ab.
        Guck dir mal die BIM genauer an! Lemmis & Möhring verkauften die Grundstücke für 1€ die Millionen wert waren! (SEZ für 1 € verkauft, heutiger Wert über 50 Mio.)
        Möhring ging von der BIM zum Liegschaftsfond Berlin,
        löste diesen auf und kehrte zur BIM zurück.
        Nach einem Ureitl des BGH vom 19.01.2001 V ZR 437/99 darf man der BIM daher eine hohe verwerfliche Gesinnung unterstellen. Die Grundstücksverkäufe sind fast alle ungültig und müssten rückabgewickelt werden!!! (vgl. Urteil des BGH)

      2. Oh, Herr KLein – für wie Dumm wir Sie halten, schreiben wir hier lieber nicht.
        Noch ist die Causa H0lm nicht beendet – auch wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Kündigung bestehen bleibt, mit allen Mitteln.
        Keine Stasi in der Uni!
        Und an Sie persönlich eine Bitte: Unterlassen Sie Ihre Giftspritzerei, ansonsten werden wir dafür sorgen, dass Sie nicht nur bei Facebook gesperrt werden. Es gibt auch rechtliche Mittel und Wege, die Ihnen finanziell grosse Schmerzen bereiten würden! Halten Sie sich an Tatsachen und drehen Sie diese nicht nach Ihrem Geschmack, denn der interessiert wirklich niemanden!

  3. Wir werden stets an Deiner Seite sein und nicht eher Ruhe geben, bis die Kündigung seitens der Humboldt-Universität zurückgenommen wird!

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